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Silikon im Shampoo: Was Du wissen und worauf Du achten solltest

Silikon im Shampoo: Was Du wissen und worauf Du achten solltest

Brauche ich Shampoo mit Silikon?

Seit den 1990er Jahren wird Silikon in Shampoo und anderen Pflegeprodukten eingesetzt. Die Stoffe sind in der Lage, die Haarstruktur aufzufüllen und zu glätten. In Kosmetika ist Silikon unter den Bezeichnungen Dimethicone, Cyclomethicone, Phenyltrimethicone oder Cyclopentasiloxane zu finden. Die Stoffe sorgen für glänzendes Haar. Sie sind zudem relativ preiswert in der Herstellung. Außerdem ist Silikon ein relativ inertes Material, das nur in geringen Mengen vom Körper aufgenommen wird.

Silikon verbessert die Kondition der Haare, da es sie glänzender und weicher macht. Es wird auch häufig verwendet, um Frizz, also das Sprödewerden der Haare, zu reduzieren und den Haaren mehr Glanz zu verleihen. Darüber hinaus sorgt Silikon dafür, dass das Shampoo länger haftet und beim Duschen nicht so schnell ausgewaschen wird. Dies bedeutet, dass die Wirkstoffe des Shampoos länger auf den Haaren wirken können. Ein weiterer Vorteil von Silikon im Shampoo ist, dass es schwere Knoten lösen kann. Dies macht es besonders nützlich für Menschen mit langem oder lockigem Haar, da sie anfälliger für Knoten sind.

Aufgrund ihrer Eigenschaften sorgen Silikone dafür, dass die Haare seidig und weich aussehen. Denn die Schutzschicht, die sie um das Haar legen, reflektiert das Licht und lässt das Haar damit glänzen. Silikone sind außerdem hitzebeständig. Wer die Haare mit einem Shampoo wäscht, das Silikon enthält, kann ihnen danach mit Föhn, Glätteisen oder Lockenstab zu Leibe rücken und muss keine Angst haben, dass die Haare in der Hitze schaden nehmen.

Die Schutzschicht, die das Silikon um die Haare legt, sorgt außerdem dafür, dass sie vor Umwelteinflüssen geschützt sind. UV-Strahlung im Sommer kann beispielsweise die Haare schädigen. Ein Silikonfilm sorgt hier für einen gewissen Schutz. Die Schicht aus Silikon, die sich durch das Shampoo über die Haare legt kann auch verhindern, dass sie durch Kämmen oder Bürsten allzu stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wann Shampoo mit Silikon keine gute Idee ist

Obwohl Silikone die Haarstruktur vorübergehend verbessern können, sind sie nicht unbedingt die beste Wahl für langlebiges, gesundes Haar. Zunächst einmal kann Silikon dazu führen, dass das Haar schneller fettig wird. Wenn es in Kombination mit anderen Fetten und Ölen verwendet wird, kann es dazu führen, dass die Haare schneller als gewöhnlich anfangen zu fetten. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass Silikon eine Art Schutzschild bildet, das verhindert, dass natürliche Öle aus dem Haar austreten.

Ein weiterer Nachteil ist die Wirkung, die das Silikon auf die Kopfhaut haben kann. Die Kopfhaut ist eine sehr sensible Haut und kann leicht gereizt werden. Das Silikon im Shampoo kann die Kopfhaut reizen und austrocknen. Das liegt daran, dass es sich wie ein Film darüber legt. Auf diese Weise bekommt die Haut nicht mehr genug Luft. Es ist daher wichtig, das Shampoo richtig auszuwählen und zu verwenden. Wenn Du empfindliche Haut hast oder unter Schuppen leidest, solltest Du darauf achten, dass das Shampoo möglichst wenig Silikon enthält. Auch bei gereizter oder juckender Kopfhaut kann Silikon die Symptome verschlimmern. Daher ist es in diesen Fällen besser, auf ein silikonfreies Shampoo umzusteigen.

Nicht zuletzt steht Silikon auch für seine Auswirkungen auf die Umwelt in der Kritik. Silikon ist nicht biologisch abbaubar und kann nicht durch natürliche chemische Reaktionen zersetzt werden. Wenn es in die Umwelt gelangt, bleibt es da und lagert sich ab. Nach einiger Zeit bildet sich eine dünne Schicht aus Silikon auf dem Boden, in Bächen und auf Steinen ab. Diese Schicht verhindert, dass Bakterien und andere Mikroorganismen an die Oberfläche gelangen und ihren natürlichen Verwertungsprozess absolvieren können.

Aber nicht nur Bakterien leiden unter der Präsenz von Silikon, auch Pflanzen können darunter leiden. Durch Ablagerungen von Silikon im Boden nehmen Pflanzen es auf. Dies wiederum beeinträchtigt den Nährstoffaustausch der Pflanzen und ihr Wachstum. Über Pflanzen gelangt es dann in den Nährstoffkreislauf, weil es von Tieren aufgenommen wird, die gerne Gras fressen. Auf diese Weise sammelt es sich nach und nach im Körper an. Zwar gibt es auch wasserlösliche Silikone, aber selbst die hinterlassen gewisse Rückstände.

Worauf achten

Shampoo mit Silikon kann sinnvoll sein, wenn Du Deinem Haar kurzfristig Glanz und Geschmeidigkeit verleihen möchtest. Du solltest es jedoch nur vereinzelt verwenden, wenn es gerade nötig ist. Denn obwohl Silikon die Haare glänzend und gesund aussehen lässt, hat es auf Dauer den gegenteiligen Effekt. Außerdem verschließt es die Kopfhaut und kann so zu Reizungen und Trockenheit führen. Wer ohnehin zu Schuppen neigt, sollte ein Shampoo ohne Silikon verwenden.

Wenn Du über längere Zeit Shampoo mit Silikon verwendet hast, und dann auf ein anderes Produkt umsteigst, kann es sein, dass Dein Haar zunächst abgegriffen aussieht und weniger Glanz hat. Das ist aber ganz normal und verschwindet, sobald die letzten Rückstände an Silikon herausgewaschen sind. Wenn Du diesen Vorgang beschleunigen willst, kannst Du auf ein tiefenreinigendes Shampoo zurückgreifen.

Immer mehr Hersteller von Shampoo bewerben ihre Produkte damit, dass sie frei von Silikon seien. Das bedeutet aber nicht, dass Du hier bedenkenlos zugreifen kannst, denn oft befinden sich darin andere Inhaltsstoffe, die dem Silikon chemisch sehr ähnlich sind und dieselben Effekte haben. Diese Vorgehensweise bezeichnet man auch als Greenwashing. Zuverlässiger als die Herstellerangaben ist die Liste der Zutaten. Silikone und silikonähnliche Stoffe erkennst Du an den Endungen "-con" oder "-cone", "-glykol", "-conol" und "-oxan" beziehungsweise "-oxane".

Shampoo mit Silikon - FAQ

Was bewirkt Shampoo mit Silikon?

Shampoo mit Silikon lässt die Haare glänzender aussehen und macht sie weicher.

Woran erkenne ich Shampoo mit Silikon?

Ob Silikon im Shampoo ist, siehst Du am besten auf der Liste mit Inhaltsstoffen nach. Achte auf die Endungen "-con", "-cone", "-glykol", "-conol", "-oxan" und "-oxane".

Ist Silikon schlecht für die Haare?

Auf lange Sicht kann Silikon die Haare schwer und platt machen, weil es sich Schicht um Schicht darum legt. Außerdem kann es zu Reizungen der Kopfhaut und Schuppen führen. Silikon sollte daher regelmäßig ausgewaschen werden.

Quellen

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