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Polyquaternium im Shampoo: Was verbirgt sich dahinter?

Shampoo ohne Polyquaternium

Polyquaternium im Shampoo: Was verbirgt sich dahinter?

In dem Bemühen hochwertige Haarpflegeprodukte zu entwickeln, die das Haar schöner machen sollen ihm aber nicht schaden, kommen laufend neue Stoffe und Stoffgruppen zum Einsatz. Dazu gehört unter anderem Polyquaternium, das immer häufiger in Shampoo zu finden ist. Aber was ist Polyquaternium und ist Shampoo ohne Polyquaternium vielleicht besser? Antworten gibt es hier.

Was ist Polyquaternium?

Bei Polyquaternium handelt es sich um eine Stoffgruppe sogenannter quartärer Ammoniumverbindungen. Ammonium ist Stickstoff, von dem im Zentrum des Moleküls ein Atom sitzt. Stickstoff kann an vier Stellen Verbindungen mit anderen Stoffen eingehen. Bei Polyquaternium nehmen komplexe Kohlenstoffverbindungen diese vier Stellen ein und formen ein Makromolekül, also ein besonders großes, das man auch Polymer nennt. Die genauere Zusammesetzung dieser andockenden Kohlenstoffverbindungen variiert. Diese Variationen werden durch eine Zahl angegeben.

Polyquaternium kommt in vielen verschiedenen kosmetischen Produkten vor. Es wird hauptsächlich in Haar- und Hautpflegemitteln eingesetzt, da es sehr effektiv ist Feuchtigkeit zu binden und Schutz vor Umwelteinflüssen zu bieten. Die Stoffe aus dieser Gruppe werden häufig in konzentrierten Mengen in Spülungen und Leave-in-Conditionern gefunden und sind auch Inhaltsstoffe in Haarkuren und Haarkraftstoffen. Darüber hinaus hat es antistatische und konditionierende Eigenschaften. Im Shampoo dient es dazu Schaum zu erzeugen und das Haar weicher und glänzender zu machen. Dieser Schaum hilft bei der Reinigung des Haares und entfernt Ablagerungen wie Talg oder Produktreste. Dadurch fühlt sich das Haar nach dem Waschen mit einem Shampoo, das Polyquaternium enthält, sauberer an. Es hilft auch dabei, das Haar weicher zu machen und ihm mehr Glanz zu verleihen. Viele Menschen mögen dieses Gefühl und finden, dass ihr Haar nach dem Waschen mit einem solchen Shampoo besser aussieht und sich besser anfühlt.

Shampoo mit oder ohne Polyquaternium?

Polyquaternium hat als Zusatzstoff im Shampoo also einige Vorteile. Durch die antistatische Wirkung bildet es einen Film um jede Strähne. Dieser Film glättet die Schuppenschicht des Haares, schützt es vor Feuchtigkeit und macht es weicher und seidiger. Die meisten Shampoos, die Du kaufen kannst, enthalten Sulfate, die das Haar schäumen lassen. Wenn diese Tenside jedoch zu hart sind, können sie das Haar austrocknen und es kann sich übermäßig elektrisch aufladen. Durch die Zugabe von Polyquaternium wird die negativen Ladungen im Haar neutralisiert. Dies geschieht, weil die positiven Ladungen der Polyquaternium-Moleküle an die negativen Ladungen der Haut und des Haares angezogen werden. Somit wird das Aufladen des Haares verhindert. Zusätzlich umhüllt das Polyquaternium-Molekül das Haar und schafft so eine hydrophobische Schicht. Das Haar wird also vor Feuchtigkeit geschützt.

In seinen Wirkungen gleicht es also dem Silikon, das lange ein beliebter Zusatzstoff für Shampoo war. Polyquaternium gilt Vielen als das "bessere Silikon", weil es in seinen negativen Auswirkungen nicht so stark sein soll. Obwohl diese Stoffgruppe ihr Versprechen teilweise einlösen kann, hat sie dennoch einige Nachteile, die mit denen von Silikon vergleichbar sind. Shampoo, das Polyquaternium enthält, hat ebenso wie solches mit Silikon einen build-up-Effekt. Das heißt, dass sich bei regelmäßiger Nutzung jedes Mal eine neue Schicht über die Haare legt. Auf lange Sicht führt das dazu, dass die Haare schwer werden und unter Umständen sogar brechen können. Außerdem versiegelt diese Schicht das Haar gegen Feuchtigkeit, sodass es auf Dauer trocken und spröde werden kann.

Ein weiterer negativer Effekt, der beobachtet wurde, ist, dass Polyquaternium Textilien verfärben kann. Denn die Stoffe dieser Gruppe bilden nicht nur auf den Haaren einen Film, sondern auch auf anderen Fasern. Die Makromoleküle fangen dann Schmutzpartikel ein und binden diese. Dadurch kann es zu einer gräulichen Verfärbung und Eintrübung der Kleidung kommen. Zwar lassen die sich durch Kochwäsche und Bleichmittel entfernen, aber nicht jedes Kleidungsstück überlebt diese Behandlung.

Immer wieder hört man, dass Polyquaternium gesundheitsschädlich sei. Für Mengen innerhalb der festgelegten Grenzwerte konnte dies bisher nicht bestätigt werden.

Auswahl gut überlegen

Shampoo mit Polyquaternium darin kann eine gute Wahl sein um dem Haar kurzfristig einen frischen Glanz und seidigen Look zu geben und es vor Austrocknen zu schützen. Auf lange Sicht kann es dem Haar aber auch schaden. Für die regelmäßige Haarwäsche greift man besser auf ein Shampoo ohne Polyquaternium zurück.

Viele Hersteller haben hier schon den Bedarf erkannt und bieten Produktreihen ohne diese Stoffgruppe an. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auf Naturprodukte zurückgreifen. Die dürfen keine Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis enthalten.

Shampoo ohne Polyquaternium - FAQ

Was ist Polyquaternium?

Polyquaternium ist ein Mikroplastik, das in vielen Kosmetikprodukten enthalten ist. Es bildet eine Schicht, die für einen Glanz sorgt.

Ist Polyquaternium ein Silikon?

Polyquaternium ist kein Silikon, gehört aber ebenfalls zu den Mikroplastiken.

Ist Polyquaternium ungesund?

Es gibt keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse, das die Verwendung von Produkten mit Polyquaternium der Gesundheit schadet.

Quellen

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